Naturkneippanlage in Petersthal

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Was 2001 in Angriff genommen wurde, stellte der Verkehrsverein im folgenden Jahr gerade noch rechtzeitig zum Saisonbeginn fertig:

die neue Naturbachkneippanlage.

Das alte Becken im Kurgarten war in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Auf eine Renovierung wurde aus Kostengründen verzichtet, es entstand eine Tretanlage auf Kies zur Fußreflexzonenmassage.
Angeregt durch die Landesgartenausstellung in Memmingen wo auch solch ein Naturbach genutzt wurde, reifte immer mehr die Idee unseren Petersbach in ähnlicher Weise zu nutzen.

Petersbach.png (164083 Byte)

Das Gelände war da, mitten im Dorf eine ungenutzte Fläche am Bach, die geradezu einladend wirkt.
Auch der Blick zur Kirche von dort aus ist malerisch.
Also ein idealer Rastplatz für Wanderer und Radfahrer, die unser Dorf besuchen.
Nach einer Besprechung mit dem Wasserwirtschaftsamt und Vertretern der Gemeinde konnten wir ans Werk gehen. Zuerst bauten wir ein Treppe mit Handlauf, damit unser Kleinod auch bequem erreichbar wurde.



 

 

Anschließend wurde an einer Stelle der Bach etwas vertieft und mit einer Stange versehen, die verhindert, daß Kneipper zu einem unerwünschten Vollbad kommen. Was natürlich ganz wichtig war, gleich in der ersten Bauphase – eine Ruhebank.
Die wurde schnellstens errichtet mit dazu passendem Brotzeittisch.

Für`s Erste war`s getan.

Aber ein Handbecken wäre schon noch wünschenswert, so lagen einige Stimmen immer wieder Hans Schädle in den Ohren. Ja, wie bringen wir das Bachwasser in ein höheres Becken ? Mit gewissen technischer Hilfe und ideenreichen Köpfen mit den dazu passenden Händen konnten wir unser Armbecken Anfang Sommer 2002 verwirklichen.

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Dazu kam noch eine kleine Bank am Bachrand, damit jeder seine Schuhe und Strümpfe ohne Mühe ausziehen kann.
Nun ist sie also fertig und ziert unser Dorfkern. Aus einem ungenutzten, struppigen Bachrand wurde ein Platz zum geniesen, verweilen und Ruhe finden.
Wir hoffen das viele Gäste und Einheimische nun neugierig geworden sind und unsere Naturkneippanlage besuchen.

Petersthal, 20.Januar.2003

Mathilde Widmer

 

 

 



Gedicht von Rolf Depping

Glücksmomente

Nach Wandern war nun mal der Sinn
bot sich ja an bei Tagbeginn
Das Ziel war klar - lag auf der Hand
kein Wunder bei dem Sonnenstand

Von Wertach hoch, bis nach Gereute
sogleich der Ausblick schon erfreute
und trotzdem weiter Schritt für Schritt
setzt auf der Schuh auf Stein - auf Splitt

Bayrisch zeigt sich das Himmelszelt
weiß-blau die Farbe, die gefällt
Vorbei an Binzeler und auch an Holz
Hinter- Vorder- Mittel-, hier verschmolz

Gar warm ist es ganz ohne Frage
an diesem Sommertage
und in der Ferne zeigt sich flimmernd schwach
des Ortes Kirchtum Kupferdach

Bereits nun nach des Wegesknick
rückt er beherrschend in den Blick
Nun gilt es zu erreichen diesen
der Weg streift Felder Weiden Wiesen
und ist fürwahr nicht allzu schmal
bis hin zur Ortschaft Petersthal

Das Ziel war klar, hier ist es nun
zuerst heißt es sich auszuruhen
weil brennend sich die Füße zeigen
und diese demnach dazu neigen
ja, unaufhörlich dazu dringen
nicht mehr den Wandersmann voranzubringen

Der Wunsch nach kühler Luft entsteht
die unaufhörlich drüber weht
jedoch auch kühles Wasser wär nicht schlecht
es käm zum Zeitpunkt grade recht

Doch offensichtlich nichts dergleichen
die Kraft, die muß zum See noch reichen
hier lockt des Wassers kühler Grund
vom Kirchturm schlägt die zwölfte Stund

 

 




 

Den Fuß voran - der Schritt nicht leicht
den See vor Augen - bald erreicht
tut sich gar plötzlich etwas auf
beschleunigt gleich der Füße Lauf
Ein Armbadbecken deutet an
daß die Erlösung kommt sodann
Wo das ist passend aufgebaut
da naht Erfrischung für die Haut
denn in der Regel nah dabei
in diesem Falle zweifelsfrei
wird an die Füße auch gedacht
das Auge sieht die wahre Pracht

Der Bach der namentlich der Ortschaft gleicht
der hier nun herfließt gar nicht seicht
in dem ist stimmig eingebracht
das was befreit von aller Last

Den Rucksack voll mit Brotzeitgaben
der lehnt derweil nun ganz erhaben
an der dort aufgebauten Bank
die hier postiert am Uferhang
Dazu thront passend auch ein Tisch
der Anblick zeigt sich malerisch

Die Schuhe aus, der Handlauf führt
es geht treppab, der Fuß es spürt
dort hin zum kühlen Wasserlauf
derweil die Stimmung steigt bergauf
denn frisch zeigt sich das jetzige Bad
wohlgefällig in der Tat

Der Bachgrund schimmert kiesig klar
und abgesenkt ist er fürwahr
somit umspült wird auch die Wade
derweil am Uferrand schnurgerade
das Rohr verläuft, das stützt und hält
damit blos keiner voll rein fällt

Erfrischt nach dieser Wohlfühlpause
führt jetzt zurück der Weg nach Hause
doch vorher wird am Brotzeittisch
verspeist die Wurst und auch der Fisch

Wohlgenährt die Sinne eben
zeigt paradiesisch sich das Leben
im überschwänglichen Formate
es sich nun offenbarte